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4 geniale Social Media KPIs, die du tracken solltest

Am Ende dieses Beitrags weißt du, welche Key Performance Indicators (KPIs) du in deinen sozialen Netzwerken tracken solltest, um deinen Erfolg im organischen Social-Media-Marketing langfristig zu sichern.

Auch zum Anhören verfügbar! Let’s Talk Online Marketing Episode Nr. 48

Inhaltsverzeichnis

Was sind Key Performance Indicators und wozu sind sie gut?

Key Performance Indicators (KPIs) Social Media Marketing

Key Performance Indicators oder kurz KPIs sind Kennzahlen, mit denen sich der Erfolg beim Erreichen bestimmter Ziele messen lässt.

KPIs sind nicht nur im Social-Media-Marketing wichtig, sondern auch in vielen anderen Bereichen von Marketing bis Finanzbuchhaltung.

In diesem Beitrag geht es um den Erfolg in Bezug auf die Erreichung deiner Social-Media-Marketing-Ziele.

KPIs helfen dir hier bei zwei Dingen.

Erstens helfen dir KPIs dabei, zu bewerten, ob du auf dem richtigen Weg bist, deine Ziele zu erreichen. Ob du also bisher das Richtige getan hast und dein Social-Media-Marketing erfolgreich ist.

Zweitens helfen dir KPIs dabei, deine Social-Media-Marketing-Strategie zu optimieren und wichtige Entscheidungen zu treffen. Beispielsweise Entscheidungen über den richtigen Content oder das richtige Budget und vieles mehr.

KPIs evaluieren also nicht nur, was erreicht wurde, sondern informieren dich auch über die nächsten Schritte und mögliche Optimierungen für zukünftige Kampagnen.

Denn KPIs sind zwar auf den ersten Blick nur nackte Zahlen. Aber wenn du genauer hinsiehst, erzählen dir KPIs eine Geschichte. Und zwar eine Geschichte über deine Zielgruppe und dein Publikum in den sozialen Netzwerken.

  • Welcher Content kommt am besten an?
  • Sind deine Botschaften effektiv darin, deine Follower zum Handeln zu bewegen?
  • Welchen Einfluss haben deine sozialen Profile auf die Verkäufe oder die Leadgenerierung?

Damit du all diese Fragen beantworten kannst, solltest du die richtigen KPIs tracken.

Die richtigen KPIs für deine Marketingziele

Betonung liegt auf richtige KPIs. Denn es gibt viele KPIs, die zwar spannend oder sinnvoll wirken. Aber eigentlich völlig nutzlos sind.

Abstand halten von Vanity Metriken

Bestes Beispiel: Anzahl an Followern. (Typische Vanity Metric.)

Gefühlt jeder weiß wie aus der Pistole geschossen, wie viele Personen dem eigenen Unternehmen gerade folgen.

Aber die reine Anzahl an Followern hat keinen Einfluss darauf, ob du echte Unternehmensziele erreichst oder nicht. Was wirklich zählt, ist die Qualität deiner Follower.

Denn du musst die richtigen Leute ansprechen, damit diese auch tatsächlich konvertieren oder dir dabei helfen, andere Ziele zu erreichen.

Dazu haben dann aber viele keine konkrete Vorstellung mehr.

Hinweis

Andererseits möchte ich jetzt die Anzahl an Followern natürlich auch nicht verteufeln. Besonders, wenn eines deiner Marketingziele ist, deine Reichweite zu steigern und neue Menschen anzusprechen, können solche KPIs schon Sinn ergeben.

Ich nenne dir aber gleich einen KPI, der für ein solches Ziel in meinen Augen besser geeignet sein könnte.

Das Ding ist: Es gibt gute und schlechte KPIs. Und ich möchte dir heute eine kleine Auswahl an KPIs mitgeben, die ich „gut“ finde und die du entweder übernehmen oder als Inspiration verwenden könntest.

Manchmal musst du zwar ein bisschen rechnen, aber dafür sagt die Zahl am Ende dann auch tatsächlich was aus.

Denn bei KPIs ist es so: Je mehr Aussagekraft sie haben, desto schwerer sind zu ermitteln.

Je mehr Aussagekraft ein KPI hat, desto schwerer ist er meist zu ermitteln.

Also KPIs wie die reine Follower-Zahlen muss man ja einfach nur ablesen. Sie sind also einfach zu ermitteln, haben aber auch nur einen geringen Wert.

Klar ist aber auch: Am Ende KPIs sollen den Erfolg messen.

Damit KPIs Sinn ergeben, müssen sie also immer auf die jeweiligen Zielsetzungen zugeschnitten werden.

Oder mit anderen Worten: Du musst selbst ein Bündel mit KPIs entwickeln, die für dich, dein Unternehmen und deine Ziele im Social-Media-Marketing Sinn ergeben.

Grundvoraussetzung dafür ist natürlich, dass du überhaupt Ziele gesetzt hast. Ohne Zielsetzungen gibt es weder Erfolg noch Misserfolg.

Falls du also bisher noch keine Ziele gesetzt hast, wirst du dir schwertun, passende KPIs zu finden und deinen Erfolg zu messen.

Kommen wir jetzt aber zu 4 genialen Social-Media-Marketing-KPIs, die du unbedingt tracken solltest!

1. Community-Wachstumsrate

Der erste KPI, den ich dir empfehlen kann, misst die Wachstumsrate deiner Community.

Ich hab vorhin die Anzahl der Follower zur nutzlosen Metrik degradiert. Aber vermutlich ist es nun mal doch ein Ziel von dir, deine Fanbase zu vergrößern. Vielleicht nicht das wichtigste Ziel. Aber doch mit Sicherheit etwas, über das du auf dem Laufenden bleiben möchtest. Mehr Follower zeigen ja auch irgendwie, dass man etwas richtig macht.

Statt aber jetzt die nackte Follower-Zahl abzulesen, würde ich dir empfehlen, dass du die Wachstumsrate deiner Follower ausrechnest.

So findest du heraus, ob deine Community auf Facebook, Instagram oder wo auch immer stagniert oder wächst. Und wenn sie wächst, in welcher Geschwindigkeit?

Um die Wachstumsrate deiner Follower auszurechnen, dividierst du die Anzahl an neuen Followern in einem Monat durch die Anzahl an Followern am Anfang des Monats. Dann noch mal hundert und du hast deine monatliche Wachstumsrate in Prozent.

Monatliche Wachstumsrate = Anzahl neue Follower pro Monat ÷ Follower am Anfang des Monats
Beispielrechnung

Am 01. März hattest du 1.000 Follower. Am 31. März sind es 1100. Also 100 mehr. Macht also 10 % ((1100−1000) ÷ 1000)).

Im Monat April wächst du auf 1.250 an, was eine weitere Steigerung um knapp 14 % ergibt (150 ÷ 1100).

Natürlich kannst du dir die Wachstumsrate auch quartalsweise oder auf das Jahr und sogar durchschnittlich über mehrere Jahre ausrechnen.

2. Interaktionsrate pro Post und gesamt

KPI Nummer 2: Interaktionsrate pro Post.

Mit diesem KPI möchten wir messen, wie viele Interaktionen ein Content Piece in Relation zur Reichweite erhalten hat.

Eine Interaktion kann ein Like, ein Kommentar oder das Teilen deines Beitrags sein.

Warum interessiert uns das? Weil wir messen möchten, wie gut unser Content bei unserer Zielgruppe ankommt.

Je mehr Nutzer mit deinen Posts interagieren, desto erfolgreicher triffst du den Nerv deiner Zielgruppe und desto wahrscheinlicher ist es, dass du Vertrauen aufbaust und deine Community an dich bindest.

Außerdem sind Interaktionen ein wichtiges Signal für die Algorithmen.

Die Interaktionsrate berechnest du, indem du die Anzahl aller Interaktionen, die ein Post erhalten hat, durch die Anzahl an Personen, die du mit dem Post erreicht hast, teilst (Quelle).

Interaktionsrate = (Anzahl an Likes + Anzahl an Kommentaren + Anzahl an Shares = Anzahl an Interarktionen) / Reichweite × 100

Warum rechnen wir hier mit der Reichweite und nicht mit der gesamten Anzahl an Followern?

Gute Frage. Die Antwort lautet: Die meisten deiner Follower sehen deine Beiträge gar nicht. Es macht also keinen Sinn, mit den Followern zu rechnen. Du möchtest ja herausfinden, wie viele Interaktionen ein Beitrag in Relation zu den erreichten Personen generieren konnte. Deswegen rechnest du hier mit der Reichweite.

Jetzt kannst du dir die Interaktionsrate pro Post genauer anschauen und dir ein paar Notizen zu Themen machst, die überdurchschnittlich beziehungsweise unterdurchschnittlich performen.

PS: Dieselbe Metrik kannst du natürlich auch für deine Seite gesamt ausrechnen und über die Zeit tracken. Das gibt dir ein besseres Gesamtbild.

3. Website-Traffic und Nutzerverhalten

Vermutlich teilst du auch immer wieder Links zu deiner Website in den sozialen Medien. Sei es, wenn du auf einen Blogbeitrag aufmerksam machst oder wenn du zum Beispiel einen Link in deiner Bio auf Instagram angegeben hast.

Es interessiert dich also vermutlich auch, wie viele Website-Besucher über einen Link aus sozialen Medien auf deine Website gekommen sind.

Das kannst du ganz einfach über den Channel-Report in Google Analytics für die jeweilige Plattform herausfinden.

Google Analytics Social Media Traffic

Hier kannst du dann auch gleich tracken, wie lange die durchschnittliche Sitzungsdauer ist, wie viele Seiten pro Sitzung durchschnittlich aufgerufen werden und wie hoch die Absprungrate (Bounce Rate) ist.

All diese Dinge helfen dir besser einschätzen zu können, ob dein Website-Traffic durch das Social-Media-Marketing steigt. Je nach Zielen hilft es dir auch gute von schlechten Social Media Netzwerken zu trennen.

4. Conversions

Zu guter Letzt noch ein KPI, der den Einfluss des Social-Media-Marketings auf deinen Umsatz misst und dir hilft, den Return on Investment zu bewerten, den du mit Social Media erzielt hast.

Eine Frage, die sich wohl jeder schon mal gestellt hat, ist: Wie viele meine Follower sind tatsächlich daran interessiert, etwas von meinem Unternehmen zu kaufen?

Social Media sind ja nicht primär ein Verkaufskanal. Aber zu einer ganzheitlichen Erfolgsmessung gehört natürlich auch, dass du dir anschaust, wie sich soziale Medien auf die Bottom Line auswirken.

Was wäre dir lieber: Eine kleine Community, die eine große Quelle für Leads und Umsatz ist? Oder eine große Community, die außer liken und kommentieren nichts mit deinem Unternehmen zu tun haben will?

Diese Dinge kannst du relativ einfach über Google Analytics messen.

Google Analytics 4 Social Media Conversions
Screenshot aus Google Merchandise Store / Google Analytics 4

Hier geht es nicht nur um harte Conversions wie Käufe oder Kontaktformulare. Sondern auch um Anmeldungen zu Webinaren, Eintragungen in deinen Newsletter oder Downloads.

All diese Dinge lassen sich tracken (vorausgesetzt natürlich, du hast sie eingerichtet).

Du kannst die Conversions dann entweder dem einzelnen sozialen Netzwerk oder sogar direkt einer Kampagne zuordnen, falls du mit URL-Parametern arbeitest.

Data Studio

Social Media Marketing Dashboards mit KPIs

Je nachdem, mit welcher Software du arbeitest, kannst du entweder mit all den KPIs ein eigenes Dashboard erstellen. Beispielsweise mit Google Data Studio.

Oder wenn du eh schon ein anderes Tool dafür verwendest, kannst du diese KPIs dort aufnehmen.

Fazit

Mit den richtigen KPIs tust du dir leichter,

  • deinen Erfolg in den sozialen Medien zu beurteilen
  • zu evaluieren, was funktioniert und was nicht
  • zu entscheiden, welche Ressourcen du wo investieren solltest
  • zu rechtfertigen, weshalb Social Media wichtig sind.

Gerade auch für die interne Kommunikation sind KPIs sehr hilfreich. Mit KPIs kannst du nachweisen, was du erreicht hast und welche konkreten Ergebnisse deine Arbeit gebracht hat.

Zwar ist das Arbeiten mit KPIs nicht so spannend, wie neuen Content zu erstellen. Aber ohne Erfolgsmessung lassen sich gute Ergebnisse nicht gezielt reproduzieren. Dir fehlt dann einfach die Steuerungsmöglichkeit.

Deswegen hoffe ich, dir hat dieser Beitrag weitergeholfen und dir Inspiration für die Entwicklung deiner eigenen KPIs gegeben. 😊👌

Zuletzt geändert am 27. April 2022
Über den Autor
Kai Bader
Kai Bader
Kai Bader ist Digital Marketer und Unternehmer. Er wird von seiner Leidenschaft, Geschäftsprobleme durch strategisches Marketing zu lösen, angetrieben.