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Keyword-Dichte & SEO – Wie wichtig ist sie im Jahr 2024?

Die berüchtigte Keyword-Dichte: Eine SEO-Metrik, die dringend auf den Prüfstand gehört.

Wie wichtig ist nun die Keyword-Dichte im Jahr 2024 wirklich? Gibt es die perfekte Keyword-Dichte und solltest du Texte auf deiner Website mit Blick auf die Keyword-Dichte optimieren? Das und mehr erfährst du in diesem Beitrag!

Auch zum Anhören verfügbar! Let’s Talk Online Marketing Episode Nr. 44

Inhaltsverzeichnis

Ja, die Keyword-Dichte war jahrelang der heilige Gral unter den SEO-Metriken. Aber lass uns erst mal klären, was die Keyword-Dichte eigentlich ist.

Was ist die Keyword-Dichte?

Die Keyword-Dichte (engl. keyword density) drückt aus, wie oft ein Begriff in einem Text im Verhältnis zur Gesamtzahl der Wörter in diesem Text vorkommt.

Keyword-Dichte erklärt

Berechnung der Keyword-Dichte

Sie lässt sich recht einfach berechnen.

Berechnung der Keyword-Dichte

Du musst nur zählen, wie oft ein Keyword in einem Text vorkommt. Dann musst du diese Anzahl durch die Gesamtzahl der Wörter in diesem Text teilen und das Ergebnis mal 100 rechnen.

Wenn du also einen Blogartikel hast, der 1.000 Wörter lang ist. Und wenn in diesem Text das Wort „Flugzeug“ zehnmal vorkommt, dann hat der Text eine Keyword-Dichte von 1 %.
10 / 1000 * 100 = 1 %

Keyword-Dichte: damals vs. heute

Wer kommt jetzt auf die Idee, sich so etwas auszurechnen?

Die Keyword-Dichte kommt aus einer längst vergangenen Ära (*das waren Zeiten*). Schlaue Füchse haben damals bemerkt, dass Google darauf abfährt, wenn ein Keyword oft in einem Text vorkommt.

Denn wenn Google eine Seite analysiert, um zu verstehen, um was es auf dieser Seite geht, dann ist vor allem eins wichtig: der Text auf dieser Seite.

Google wird zwar immer besser, auch Bilder und andere Medientypen zu verstehen, aber primär geht es auch heute noch um den Text.

Wollte Google nun damals (vor gut einem Jahrzehnt) wissen, für welches Keyword eine Seite relevant ist, war die Keyword-Dichte ein wichtiges Indiz.

Und das ist den SEOs von damals natürlich schnell aufgefallen, weshalb sich die Keyword-Dichte als eine Art Trick etabliert hat.

Es haben sich schnell Theorien dazu entwickelt, was denn nun die perfekte Keyword-Dichte ist. Es wurden Formeln entwickelt, es gab Regelwerke, nach denen man Texte schreiben sollte und so weiter.

Und es hat funktioniert.

Man konnte sich damit tatsächlich auf Top-Platzierungen mogeln. Und das, obwohl die Resultate in den meisten Fällen einfach nur unterirdisch waren.

Also aus Nutzer-Sicht.

Denn Sätze wurden umgebaut, mit dem Ziel, die Keywords noch irgendwie einbauen zu können. Völlig egal, wie holprig die Sätze dann auch klingen mochten.

Tja, und Google hat’s damals belohnt. Betonung auf hat.

Google von heute: eine denkende Antwort- und Wissens-Maschine

Damit diese Episode nicht zur Geschichts-Stunde ausartet, drehen wir die Zeit mal vor und landen im Hier und Jetzt.

Heute ist Google vieeeel schlauer.

So um die 2010er-Jahre rum, gab es einige entscheidende Algorithmus-Updates, die die Bedeutung der Keyword-Dichte praktisch umgekehrt haben.

Die zwei wichtigsten Updates waren das Panda-Update seit 2011 und auch das Hummingbird-Update im Jahr 2013.

Während vor dieser Updates eine hohe Keyword-Dichte ein Signal war, dass eine Seite für ein Keyword besonders relevant ist, ist eine hohe Keyword-Dichte heute eher ein Signal für Spam und qualitativ minderwertige Inhalte.

Heute ist eine hohe Keyword-Dichte eher ein Signal für Spam und qualitativ minderwertige Inhalte.

Aber entscheidend ist, dass sich Google immer stärker von einer Keyword-getriebenen, dummen Maschine in eine denkende und lernende Antwort- und Wissens-Maschine verwandelt.

Der Fokus liegt nicht mehr auf Keywords, sondern auf den Menschen, die nach diesen Keywords suchen. Und vor allem auf der Frage, was deren Intention ist, wenn sie nach einem Keyword suchen.

Und dieser Wandel hat dazu geführt, dass die Keyword-Dichte heute ausgedient hat.

Heute ist die Keyword-Dichte im besten Fall nutzlos, im schlimmsten Fall sogar gefährlich.

Warum die Keyword-Dichte immer noch herumspukt

Die Keyword-Dichte sollte also eigentlich längst ausgestorben sein. Dass die Keyword-Dichte eine relevante SEO-Metrik war, ist bereits über 10 Jahre her.

Aber trotzdem ist sie immer noch in aller Munde. Besonders Anfänger stolpern immer noch regelmäßig über die Bedeutung der Keyword-Dichte für die Suchmaschinenoptimierung.

Als Anfänger erscheint einem das Märchen der Keyword-Dichte auf den ersten Blick vielleicht auch ganz logisch.

Aber diesen Leuten fehlt noch am nötigen Hintergrundwissen, um beurteilen zu können, was wahr ist und was nicht; welche Tipps Gültigkeit haben und welche veraltet sind.

Und das kann man ihnen auch nicht verübeln. Aber so kommt es eben, dass die Keyword-Dichte immer noch als wichtige SEO-Metrik angesehen wird, die man unbedingt beachten muss.

Ich bekomme auch immer wieder E-Mails wegen SEO-Plugins wie Yoast SEO oder Rank Math. Die kennst du sicher, wenn du mit WordPress arbeitest. Beides ausgezeichnete und empfehlenswerte SEO-Plug-ins, die viele nützliche Funktionen bieten.

Aber eine Funktion verunsichert gerade Anfänger oft: die Möglichkeit, ein Fokus-Keyword im Plug-in festzulegen:

Fokus Keyword in Rank Math

Hier kannst du also festlegen, für welches Keyword ein Beitrag oder eine Seite ranken soll. Das Tool analysiert die Seite dann und gibt Tipps, wie man den Beitrag optimieren kann.

Empfehlung der Keyword-Dichte in Rank Math

In diesem Fall lautet die Empfehlung 1 %, was natürlich harmlos und durchaus auch sinnvoll ist. Aber viele Anfänger denken nun mal, dass eine Seite keine Chance hat zu ranken, wenn nicht alle Tipps grün aufleuchten und man überall 100 Punkte erreicht.

Also das ist auch noch ein Grund, weshalb viele denken, dass die Keyword-Dichte wichtig ist, weil’s die Tools abprüfen und die Ampel rot bleibt, wenn man sich nicht dran hält.

Das Problem mit der Keyword-Dichte

Das Problem dabei ist, dass viele auf Biegen und Brechen versuchen, alle Lämpchen auf Grün zu bekommen.

Auch wenn das bedeutet, dass die Inhalte so umgeschrieben werden, dass sie zwar eine höhere Keyword-Dichte haben, und damit das Tool zufriedenstellen, aber für die Leser schlechter verständlich werden.

Da zieht sich einem doch alles zusammen, wenn man so etwas hier liest:

Beispiel für Keyword-Stuffing

Damit schießt man sich selbst ins Bein. Denn die Nutzer empfinden diese Texte oft als unseriös; als unglaubwürdig und minderwertig. Wen wundert’s.

Die Folge ist, dass die Conversion Rates in den Keller sinken und deine Nutzer abspringen.

Und DAS wiederum kann dir erst richtig schaden, denn dieses Nutzerverhalten ist wiederum wirklich ein wichtiges Signal für Google, anders als die Keyword-Dichte.

So. Jetzt denkst du dir: „Aber sind denn Keywords nicht wichtig für SEO“.

Ja, natürlich sind sie das. Und Google berücksichtigt Keywords auch nach wie vor. Es ist also nicht so, dass Keywords selbst unwichtig sind.

Nur wie oft ein Keyword vorkommt, ist weit weniger wichtig, als wo es vorkommt.

Keyword Prominence: So geht Keyword-Optimierung im Jahr 2022

Schauen wir uns also jetzt mal an, worauf es denn heute wirklich ankommt und wie du deine Seiten optimieren solltest.

Das Zauberwort lautet Keyword-Prominence.

Damit meine ich, dass die Keywords an der richtigen Position stehen und im Inhalt optimal verteilt sein sollten.

Was heißt das? Das heißt, dass dein Keyword z. B.

  • in den ersten ein bis zwei Absätzen
  • in der H1 und der ein oder anderen H2
  • im Title-Tag
  • in der Meta Description
  • in der URL
  • natürlich im Inhalt
  • im Alt-Text des Header-Bildes
  • vorkommen sollte.

Hier ein Beispiel:

Keyword Prominence: Wichtigste Positionen Beispiel Blog

Das ist jetzt aber nicht oder nicht ausschließlich wichtig, weil Google darauf achtet. Sondern auch, weil du deinen Nutzern zeigen möchtest, dass sie auf der richtigen Seite gelandet sind. Auf der Seite, wo sie finden, wonach sie suchen.

Du musst schließlich nicht nur Google überzeugen, damit du ranken kannst, sondern auch deine Nutzer, damit sie auf dich klicken und auf deiner Seite verweilen.

Exkurs Pogo-Sticking

Was du auf jeden Fall verhindern solltest, ist sogenanntes Pogo-Sticking. Pogo-Sticking nennt man es, wenn ein Nutzer auf einer Website landet und nach wenigen Sekunden wieder zurück in die Suchergebnisse springt.

Denn dieses Verhalten ist ein ziemlich eindeutiges Signal für Google, dass der Nutzer mit dem Suchergebnis nicht zufrieden war.

Wenn das oft genug passiert, kann es sein, dass dieses Suchergebnis herabgestuft wird, weil es den Nutzern nicht bietet, was sie gesucht haben.

Zwischenfazit: Relevanz vermitteln durch Keyword-Prominence: Ja. Aber Keyword-Stuffing betreiben, um Google Relevanz vorzugaukeln: nein.

Keywords sinnvoll und natürlich verwenden

Man könnte das Ganze eigentlich so umschreiben: Nutze die Keywords sinnvoll.

Du schreibst einen Blogbeitrag über Flugzeuge? Vielleicht solltest du dann in der Einleitung klarmachen, dass es um Flugzeuge gehen wird.

Sinnvollerweise enthält auch die Überschrift das Wort Flugzeuge, damit man sofort erkennt, um was es geht.

Genauso deine URL.

Der ALT-Text des ein oder anderen Bildes, weil dort ein Flugzeug zu sehen ist.

Und hast du schon mal einen Artikel über Flugzeuge geschrieben, ohne das Wort auch im Inhalt ganz natürlich zu verwenden?

Du siehst, wir müssen daraus wirklich keine Wissenschaft machen. Gerade Anfänger tun gut daran, sich nicht zu sehr auf die Verwendung von Keywords in Texten zu konzentrieren.

Denn dieses engstirnige Abhaken und Optimieren für die Keyword-Dichte lenkt von den wirklich wichtigen Dingen ab.

SEO ist viel mehr, als Keywords auf einer Seite „einzubauen“. Es geht um Nutzererfahrung, interne Verlinkungen, Struktur der Website, eine saubere Planung im Vorfeld etc.

Und was auch noch dazukommt: Google berücksichtigt auch, wie viele Seiten für ein Keyword relevant sind.

Also gibt es nur eine Seite zu einem Thema? Oder gibt es mehrere?

Deswegen: Bitte jage nicht einer SEO-Metrik hinterher, die streng genommen absolut nutzlos ist.

Die Keyword-Dichte nach oben zu pfuschen wird dir mehr schaden als nutzen. Denn es hält dich davon ab, hochwertige Inhalte zu erstellen, die die Intention des Nutzers erfüllen.

Und wenn du die Intention des Nutzers nicht erfüllst, wirst du niemals relevant für ein Keyword sein. Egal, wie oft du es in deinen Inhalt hinein pflanzt.

Was ist die optimale Keyword-Dichte?

Gibt es also die optimale Keyword-Dichte?

Nein.

Es lässt sich nicht pauschal sagen, ab wann die Keyword-Dichte zu hoch oder zu niedrig ist.

Als Faustregel sage ich immer:

Die Keyword-Dichte sollte unter 2 % bleiben, damit sie von Nutzern nicht als störend empfunden wird.

Ist die Keyword-Dichte aber niedriger als 0,5 %, kann das bedeuten, dass man das Thema verfehlt hat.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Aber von dieser Regel abzuweichen, ist manchmal trotzdem nötig und sinnvoll.

Ich habe auf meiner Website zum Beispiel auch einige Artikel, die mit einer Keyword-Dichte von unter 0,5 % in den Top 3 ranken. Und bei manchen Artikeln habe ich eine Keyword-Dichte von 4 %, die ebenfalls sehr gut performen.

Wenn du wirklich sichergehen möchtest, googelst du am besten nach deinem Keyword und schaust dir an, wie hoch die Keyword-Dichte bei den Top-Ergebnissen ist.

Wenn alle konkurrierenden Seiten in den Top 3 eine Keyword-Dichte von über 2 % haben, ist es relativ safe, wenn du auch über 2 % gehst.

Hängt also auch stark vom Keyword ab.

Unterschied bei Shorttail vs. Longtail-Keywords

Und es kommt dabei auch darauf an, was du als Keyword festlegst.

Je länger die Phrase ist, für die du ranken möchtest, desto niedriger sollte die Keyword-Dichte vermutlich sein.

Als Beispiel: Ist dein Keyword „Gaming-Tastatur“, lässt sich das relativ oft in einem Text verwenden, ohne, dass es störend ist. Ein Text liest sich bei einem so kurzen Keyword auch noch angenehm, wenn die Keyword-Dichte beispielsweise nahe der 4 % liegt.

Wenn dein Keyword aber „beste Gaming-Tastatur für unter 100 €“ lautet, sieht das schon ganz anders aus. Dann ist unter Umständen schon 1 % auffällig viel.

Ein Tipp am Rande

Ich arbeite auch immer wieder mit Hotels zusammen. Ein typisches Keyword könnte hier zum Beispiel „Hotel Berlin“ lauten. Jetzt gehen viele her und nutzen das Keyword exakt so, wie es von Nutzern bei Google eingegeben wird.

Wenn ich aber sage, dass man Keywords natürlich im Text verwenden soll, dann meine ich damit auch, dass du deine Keywords grammatisch anpasst. Aus Hotel Berlin wird dann also „Hotel in Berlin“ und so weiter. Google blickt das schon. 🙂 Dasselbe gilt auch für „Rechtsanwalt Köln“, „Friseur Wien“ und so weiter.

Die Bedeutung von Keywords im Jahr 2022

O. K. Das klingt jetzt, als wären Keywords damit eigentlich komplett für die Tonne. Aber Keywords werden natürlich nicht verschwinden und sie sind auch nicht unwichtig.

Keywords sind immer noch elementar wichtig für die Suchmaschinenoptimierung.

Denn wir nutzen Keywords nach wie vor, um herauszufinden, wonach unsere Zielgruppe sucht und für welche Themen eine Nachfrage vorhanden ist.

Aber es geht letztlich um Themen und Intentionen, nicht um Keywords.

Es geht nie rein um die Verwendung von Keywords. Sondern es geht immer auch um den Kontext, in dem diese Keywords verwendet werden. Der Kontext entscheidet darüber, ob eine Webseite, auf der häufig das Wort Jaguar vorkommt, für das Tier oder das Auto relevant ist.

Fazit

Die Keyword-Dichte ist in den meisten Fällen nutzlos. Einen Text mit Keywords anzureichern, wird in den seltensten Fällen zu besseren Rankings führen.

Konzentriere dich stattdessen auf wichtigere Dinge, wie z. B. die Nutzererfahrung und die Erfüllung der Suchintention.

Die Keyword-Prominence im Auge zu halten ist aber dennoch etwas, was du dir angewöhnen solltest.

PS: Dieser Blogbeitrag enthält das Wort „Keyword-Dichte“ 45 Mal, was eine Keyword-Dichte von ungefähr 2 % ergibt.
Zuletzt geändert am 23. Juli 2024
Über den Autor
Kai Bader
Kai Bader
Kai Bader ist Digital Marketer und Unternehmer. Er wird von seiner Leidenschaft, Geschäftsprobleme durch strategisches Marketing zu lösen, angetrieben.